Wir haben uns gegründet

Was essen wir eigentlich?
Ernährungsrat will nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln in der Region fördern Regensburg. (bd) Die Stadt hat jetzt einen Ernährungsrat. Der wurde vor gut einer Woche von 25 Mitgliedern gegründet. Die Gruppe möchte das Bewusstsein für gesunde Ernährung, die Produktion vollwertiger Lebensmittel in der Region und eine nachhaltige Lebensweisewecken.

Momentan sind es 25 Mitglieder, die den Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Erzeugern sowie Verbrauchern fördern wollen. "Es geht um eine bioregionale, nachhaltige Versorgung der Bürger in und um Regensburg", sagt Initiatorin Judith Hock-Klemm. "Wir wollen die Menschen mitnehmen - ihnen nichts vorschreiben."

Dem Konsumenten fehlen oft die Informationen. Den Konsumenten fehlt es an Informationen über ihre Nahrungsmittel, sagt Petra Hilbrandt. Die Menschen würden immer mehr entfremdet von ihren Lebensmitteln. Sie verkauft Honig und erlebt oft
dankbare Kunden, wenn sie ihr Wissen über das Produkt weitergibt. Die Idee des Ernährungsrats kommt aus den USA. Die Erzeugung und der Konsum von Lebensmitteln sollen im Hinblick auf den Einfluss auf das weltweite Klima verbessert werden. So sollen zum Beispiel für den Anbau von Soja in Südamerika Wälder gerodet werden. Das Soja wird zum größten Teil an Mastschweine und -rinder in Eu-
ropa verfüttert. Um diese Entwicklung zu stoppen, sei eine "lokale Ernährungspolitik" notwendig, sagt Hock-Klemm. Alle müssten einge-bunden werden, vom Landwirt bis zum Verbraucher. Der Ernährungsrat arbeitet momentan mit verschiedenen Themengruppen. Bis jetzt gibt es die Bereiche "Catering und Ernährung", "Nachhaltigkeit" und "Genossenschaftgründung". Es können noch andere hinzukommen - je nach Interessenlage der Mitglieder. Die Initiative komme immer von der Basis, sagt Hock-Klemm.Der Ernährungsrat arbeitet vorerst als lockeres Netzwerk, erklärt Gero Wieschollek. Eine Vereinsgründung sei derzeit nicht erforderlich. In einem Jahr sollen die Ergebnisse analysiert und entschieden werden, wie es weitergeht. Es gibt bereits Ernährungsräte in München, Berlin, Frankfurt, Freiburg und Fürstenfeldbruck. Unregelmäßig treffen sich die Mitglieder zum Austausch. Eine Vernetzung wäre wichtig, um politische Forderungen zu aufzustellen, sagt Hock-Klemm.Wer sich in Regensburg anschließen möchte, kann unter ernaehrung@web.de Kontakt aufnehmen.